AbteilungHandballNewsHandball 1. Damen: Backe als taktisches Mittel?

November 15, 2022

Unsere Frauen gewinnen in Neustadt mit 18:21 (10:11)

Dass Handballmannschaften, die üblicherweise mit Backe spielen, hin und wieder Probleme beim Fangen und Passen bekommen, wenn sie in einer Sporthalle antreten müssen, in der ein striktes Backeverbot herrscht, ist bekannt. Das kennen wir zum Beispiel von unserer 1. Herrenmannschaft. Dass aber ein hochklebriger Ball, der beim Passen und Werfen so stark an der Hand haftet, dass er die Handfläche bei gleicher Wurf- und Passstärke um Sekundenbruchteile später verlässt als üblich und dadurch die Abläufe in einem Handballspiel über 60 Minuten negativ beeinflusst, war für unsere Damenmannschaft, unseren Trainer Thomas B. und die wenigen Geesthachter Fans beim Auswärtsspiel gegen die HSG Ostsee Neustadt/Grömitz eine neue Erfahrung. Welche Backe die Gastgeberinnen auch immer eingekauft haben mögen und ob sie dieses Haftmittel vielleicht sogar als taktische Waffe gegen unsere Frauen eingesetzt hatten, bleibt im Dunkeln. Dass Ina, Claudia & Co. massive Probleme im Umgang mit dem Ball hatten, war aber offensichtlich. Reihenweise kam es z.B. zu Fehlpässen, weil die Passgeschwindigkeit durch die extreme Haftung an der Hand geringer ausfiel und so den Ostseehandballerinnen die Möglichkeit eröffnete, die Pässe abzufangen. Wie ist es sonst zu erklären, dass z.B. Ina aus dem linken Rückraum einen Sprungwurf so verzog, dass der Ball nach einer sichelförmigen Flugbahn mehr als einen Meter links neben dem Tor im Aus landete, wo er normalerweise im linken oberen Toreck hätte einschlagen müssen? Wie ist es zu erklären, dass Angie nach einem unsererseits abgefangenen Pass es zwar schaffte, den Ball bis zur gegnerischen Freistoßlinie zu prellen, was wegen der erhöhten Haftung des Balles auf dem Boden und an der Hand schon schwer genug war, beim Umsetzen zum Wurf den Ball aber vergrabbelte, weil sie offensichtlich zu nah an den vom Boden zurückprellenden Ball gekommen war? Die Fehlerquote bei den VfL-Frauen war jedenfalls enorm hoch. Bei gezählten 36 Angriffen in der ersten Hälfte endete mehr als ein Dittel mit einem vorzeitigen Geesthachter Ballverlust, sei es mit einem Fangfehler, einem Fehlpass oder einem technischen Fehler (Fuß, Schritte!).

Dass die Ostsee-Handballerinnen, die deutlich besser mit dem klebrigen Ball zurechtkamen, sich dennoch nicht absetzen konnten, lag zum einen daran, dass unsere Abwehr sehr aufmerksam agierte und u.a. die Halblinke und die Kreisläuferin der Gastgeberinnen, beide hochgewachsen, immer wieder festmachen konnte. Zum anderen an unserer Torhüterin Kerstin, die in Neustadt zwar zwei, drei sehr unglückliche Treffer (Backeeinfluss?) kassierte, über die sie sich nach dem Schlusspfiff maßlos ärgerte, sich ansonsten aber wieder in Hochform präsentierte. Nach dem 10:10 (27.) parierte sie nacheinander einen Siebenmeter, einen platzierten Wurf in den Torwinkel und einen Tempogegenstoß der HSG, so dass unsere Frauen sogar mit einer 11:10-Führung in die Pause gehen konnten.

Nach dem Seitenwechsel kamen Ina, Claudi & Co. etwas besser mit dem klebrigen Spielgerät zurecht, teilweise sah man auch recht gelungene Spielzüge. So traf Laura zum 12:14 vom Kreis und Ina nach einem feinen Bodenpass von Claudia zum 12:15 (37.). Beim 14:18 (42.), wiederum durch Ina, führte man erstmals mit vier Toren Differenz. Zwar gab es genug Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen; eine schlechte Chancenverwertung (u.a. zwei Siebenmeter und mehrere Gegenstöße verworfen) sowie weitere technische Fehler verhinderten dies aber. Andererseits gelang es den Gegnerinnen aber auch nicht, den Vorsprung entscheidend zu verkürzen. Am Ende stand deshalb ein ungefährdeter 21:18-Sieg für unsere VfLerinnen auf der Anzeigetafel.

Das Spiel sollte man am besten schnell vergessen. Es war einfach schlecht. Was man aber nicht vergessen darf, ist, dass beim Rückspiel im März in unserer Halle ein absolutes Haftmittelverbot herrschen sollte. Unsere Frauen können ohne Backe spielen, das wissen wir, ob die HSG aus Neustadt und Grömitz das kann,…..

Die Tore: Ina 10, Sabrina 4, Laura 3, Claudia und Steffie je 2. (hws)

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