vom Wochenende 3./4. Februar
Damen / Auswärts-Marathonis: Gleich fünfmal musste bzw. muss unsere Damenmannschaft in dieser Saison zu Auswärtsspielen nach Kiel oder in das Kieler Umland fahren. Hinzu kommen weite Fahrten nach Eutin und Brokstedt (bei Bad Bramstedt). Insgesamt etwa 2.200 km (!) haben Trainer Thomas Brodesser und sein Team zurückzulegen, um die Sporthallen aller Staffelkonkurrenten in der Landesliga Süd zu erreichen und um nach den Spielen wieder nach Hause zu fahren; deutlich mehr als jede andere Mannschaft unserer Abteilung in der laufenden Serie. Die Damen sind damit die Marathonis des Geesthachter Handballs. Das Gros dieser Fahrten liegt allerdings bereits hinter unseren Handballfrauen. In den verbleibenden vier Auswärtspartien geht es nur noch zweimal in den Kieler Raum und zwar zunächst nach Kronshagen am westlichen Kieler Stadtrand und dann direkt in unsere Landeshauptstadt, nach Kiel-Suchsdorf. Die anderen beiden Auswärtsspiele (in Lübeck und in Mölln) fühlen sich dagegen fast wie Katzensprünge an. Sollte es in Zukunft weiteren (Jugend-)Mannschaften gelingen, sich für eine landesweite Liga zu qualifizieren, muss sich die Abteilung diesem hohen Kilometeraufwand wohl vermehrt stellen.
wJA / „Herzflimmern“: „Ich hab jetzt noch Herzflimmern. Superspannend. Nichts für schwache Nerven,“ antwortete Co-Trainerin Natascha auf die Frage, wie die Mädchen unserer wJA in Oldesloe gespielt haben. „Aber mit zwei Toren gewonnen“, schob sie nach einer kurzen Pause glücklich hinterher. Und in der Tat: Was Avin, Alina, Lia & Co. beim Auswärtsspiel gegen die HSG Beste Trave durchlebt hatten, war ein Krimi allererster Güte. Nach 39 Minuten befand sich unsere VfL-Sieben am Rande einer Niederlage, lag mit fünf Toren 20:25 zurück. Zudem hatte Greta, die zu den Stützen des Teams gehört und in der ersten Hälfte ein gutes Spiel gezeigt hatte, gleich nach Beginn der zweiten Halbzeit die dritte Zweiminutenstrafe kassiert, so dass sie fortan das Spiel von der Tribüne verfolgen und das Team nur noch mit sieben Feldspielerinnen auskommen musste. Aber unsere Geesthachter Mädchen kämpften sich zurück. In der 50. Minute glich Alina zum 28:28 aus und knapp drei Minuten später brachte Nele unsere Farben mit 30:29 in Führung. Dann gelang sogar dreimal ein Drei-Tore-Vorsprung (33:30, 34:31 und 35:32) und am Ende ein 36:34-Sieg. Klasse! Zur Halbzeit hatte es 19:19 gestanden und bereits in den ersten 30 Minuten hatten unsere Mädels einen 5-Tore-Rückstand (10:15) aufgeholt. An der Aufholjagd in der Schlussphase und am Umschwung war vor allem Nele beteiligt, die in den letzten zehn Minuten vier Treffer beisteuerte und es im gesamten Spiel auf sieben Torerfolge brachte. Der dritte Sieg in dieser Saison und der erste Auswärtssieg! In der Tabelle jetzt der sechste Platz, vor Boizenburg, Groß Grönau und Beste Trave. Hut ab, Mädels, ihr habt bereits jetzt mehr erreicht als viele erwartet hatten. Wenn ihr jetzt noch Boizenburg schlagt….
wJC / Von Gütesiegeln und Duftnoten: Gunnar war zufrieden – ein Gütesiegel, das bei unseren Jugendmannschaften nicht allzu oft verliehen wird. Am Sonntag verdienten es sich die Mädels unserer C-Jugend, die in der sog. Pokalrunde der Schleswig-Holstein-Liga in Dänischenhagen gegen den einheimischen MTV mit 29:23 gewannen. In der Pokalrunde werden die Plätze 7 bis 12 der SH-Liga ausgespielt; beteiligt sind die Mannschaften, die im Endklassement der beiden Vorrundenstaffeln Nord und Süd die Plätze 4, 5 und 6 belegt haben. Was Gunnar gefreut haben dürfte? Einerseits, dass die Mädchen vieles von dem, was im Training geübt wird, umgesetzt haben. Zum Beispiel das schnelle Umschaltspiel und die Tempogegenstöße. Andererseits, weil das Spiel möglicherweise einen vorentscheidenden Charakter hatte. Denn: Dänischenhagen ist der Tabellenvierte der Nord-Vorrunde; die Begegnung war demnach das erste Zusammentreffen der ersten Anwärter auf die „kleine“ Meisterschaft in der Pokalrunde. Zur Pause hatte es zwar noch 10:10 gestanden. Im zweiten Abschnitt übernahmen unsere Spielerinnen aber sofort die Führung und bauten diese im weiteren Verlauf bis auf +8 (29:21) aus. In der Schlussmitte konnten die Gastgebenerinnen nur noch etwas Ergebniskosmetik betreiben. Fazit: Wenn noch keine Vorentscheidung, dann auf jeden Fall eine starke Duftnote und eine Belohnung für die gute Trainingsbeteiligung und den hohen Trainingsaufwand. Die Torschützen: Greti 8, Marie und Lilli je 5, Fiene 3, Mia und Zeren je 2 und Emmi, Greta, Hedi + Luna je 1.
1. Herren / Nicht überbewerten: Zwölf Minuten fegte unsere 1. Herren am Sonntagnachmittag mit Windstärke 12 über den Hallenboden und schüttelte ihren Gegner, den MTV Ahrensbök, kräftig durch. In diesen Minuten stimmte fast alles und gelang fast alles: Die ersten fünf Angriffe führten zu Treffern. Eine gute, aufmerksame Abwehr, ein guter Torhüter (Marek), schnelles Umschaltspiel, Ballgewinne und Tempogegenstöße (Conni!), herrliche Kreisanspiele, Durchbrüche, erfolgreiche Schlagwürfe (Lars!), sichere Abschlüsse von außen und von der Mitte – vieles wurde den etwa 50 Zuschauern in der OHG-Halle geboten. 11:4 hieß es nach diesem Wirbelsturm und ein möglicher Kantersieg gegen den punktlosen Tabellenletzten der Regionsliga deutete sich an. Danach ebbte der Sturm aber merklich ab. Fehler schlichen sich ein und die Chancenverwertung ließ erheblich zu wünschen übrig. Oft standen Latte und Pfosten im Weg oder die Ahrensböker Torwarte wurden warmgeschossen. Hinzu kam, dass Torben und Jannis, unsere beiden Interims-Spielertrainer, entschieden, die angeschlagenen Spieler (von denen gibt es einige in der Mannschaft) etwas zu schonen und den Spielern, die sonst geringere Einsatzzeiten erhalten, mehr Spielanteile zu geben. Insofern schleppte sich die Begegnung fortan etwas hin. Zur Pause lagen unsere VfL-Herren mit 16:7 vorn. Auch im zweiten Durchgang konnte die Sturmstärke der Anfangsminuten nicht wieder erreicht werden. Die Mannschaft ließ ihr Können und ihren Willen jedoch immer wieder aufblitzen, wobei die Anwendung von Trainingsinhalten der vergangenen Wochen durchaus erkennbar war und zu einigen erfolgreichen Abschlüssen beitrug. Größere gruppentaktische Aktionen und Abläufe waren angesichts der ungewohnten Personalkonstellationen – Tom, Flex, Simon, Marvin und Thilo fehlten – aber nicht möglich. 37:23 hieß es nach dem Schlusspfiff des guten Schwarzenbeker Schiedsrichters. Deutlich, aber angesichts des bisherigen Abschneidens unserer Gegner im Rahmen des Erwartbaren. Kein Grund, den Erfolg überzubewerten. Beim Spiel in Stockelsdorf am nächsten Wochenende weht ein anderer Gegenwind. Dennoch: Respekt den Männern vom MTV Ahrensbök. Noch ohne Punkt, mit voller Bank nach Geesthacht gekommen, über eigene Erfolge gefreut, nie aufgesteckt – das ist sportliche Fairness, so wie wir sie uns alle wünschen. (hws, 5.2.2024)