AbteilungHandballNewsHandball 1. Herren: Der Chancentod lässt grüßen

Februar 2, 2023

Unsere 1. Herren erreicht nur ein Unentschieden in Ratzeburg – 21:21 (10:10)

Eigentlich hätte die Huckstorf-Sieben nach einer Viertelstunde mit 10:5 gegen die zweite Mannschaft der HSG Tills Löwen führen müssen. Zwischen der 7. und 15. Minute wurden jedoch klarste Torchancen vergeben oder Balleroberungen in der Abwehr durch unkonzentrierte Abspiele verdaddelt. In sieben aufeinanderfolgenden Angriffen war nur zweimal Flex (Hamann) zum 4:4 und 4:5 erfolgreich. Vorher und nachher scheiterte man dreimal kläglich am Ratzeburger Torhüter: Zuerst bei einem Tempogegenstoß völlig frei vor dem Tor, dann mit einem Siebenmeter (12:22) und schließlich in einer Überzahlsituation unbedrängt von der Rechtsaußenposition. Darüber hinaus konnten zweimal Ballgewinne in der Abwehr nicht in erfolgreiche Tempogegenstöße umgesetzt werden; zum einen war der Pass auf den nach vorn gestürmten Spieler zu lang, zum anderen wurde der Ball im Mittelfeld durch einen Fehlpass vertändelt. Die Folge? Statt mit vier, fünf Toren komfortabel zu führen, geriet unsere Männermannschaft mit 5:6 in Rückstand. Und da die mangelnde Chancenverwertung in der zweiten Viertelstunde der ersten Halbzeit anhielt – so konnten noch viermal unbedrängte Würfe von den beiden Außenpositionen nicht im gegnerischen Kasten untergebracht werden – musste man in der Halbzeitpause über den 10:10-Zwischenstand froh sein.

Zum Glück hatte die offensive 5-1-Abwehr im ersten Abschnitt gut funktioniert und die Tills-Löwen-Angreifer immer wieder zu Fehlern gezwungen. Und zum Glück hatte unser Jannis Hintsch in Ratzeburg einen Sahnetag erwischt. Er machte nicht nur auf der zentralen Abwehrposition über 60 (!) Minuten den Ratzeburger Kreisläufern, die immer wieder von ihren Mitspielern gesucht wurden, das Leben schwer, sondern er erzielte auch drei der zehn Geesthachter Tore in den ersten 30 Minuten. So das 3:4 mit einem Nachwurf, das 7:9 nach einem Kreisanspiel und schließlich das 10:10 nach einem mustergültig vorgetragenen Schnellangriff über Flex und Conni; vielleicht das schönste Geesthachter Tor in diesem Spiel.

Wer in der zweiten Halbzeit Besserung im Angriff erwartet hatte, wurde enttäuscht. Zwar präsentierte sich der Chancentod nicht mehr so zahlreich wie in Hälfte eins, dennoch waren es auch hier mindestens sechs klarste Torgelegenheiten, die vergeben wurden, darunter ein weiterer Siebenmeter. Da die Abwehr aber weiterhin gut arbeitete und Sven im Tor zwei-, dreimal bravourös reagierte, konnte sich unser VfL-Team bis zur 41. Minute auf drei Tore absetzen, wobei der Treffer zum 12:15 in dreifacher Überzahl erzielt wurde. Allerdings folgte danach ein 0:4-Lauf, bedingt durch eine Zweiminutenstrafe gegen uns sowie mehrere Fehlwürfe und Fehlabspiele. In den letzten 14 Minuten konnte sich dann keine Mannschaft mit mehr als einem Tor absetzen. Beim 17:16, 18:17 und 19:18 führten jeweils unsere Gegner und wir konnten ausgleichen, beim 20:19 (57:24 Min.) führten wir und die HSG glich zum 20:20 aus. Dramatisch dann die letzten 100 Sekunden: Zunächst gelang Tammo die Führung zum 21:20 für unseren VfL (58:54), dann nahm der HSG-Trainer eine letzte Auszeit (59:20) und etwa zehn Sekunden vor der Schlußsirene konnte der HSG-Kreisläufer nur mit unfairen Mitteln am Torwurf gehindert werden. Siebenmeter! Aus unserer Sicht allerdings ein Strafwurf der Kategorie „Kann man geben, muss man aber nicht“. Endergebnis: 21:21; der Siebenmeter wurde nach Ablauf der Spielzeit sicher verwandelt.

Dennoch: Das Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an. Zwar fehlten mit Tim (Schulterprellung) und Niklas (Erkältung) zwei etatmäßige Außen und auch Conni war wegen einer Erkältung nur bedingt einsatzfähig; die mangelnde Wurfausbeute allgemein und insbesondere von den Außenpositionen lässt sich damit aber nicht erklären oder gar entschuldigen. Gut nur, dass sich die Abwehr von den vielen Fehlwürfen nicht entmutigen ließ und über die 60 Minuten weiterhin zahlreiche Ballverluste der Möllner und Ratzeburger Handballer provozierte.

In den nächsten beiden Begegnungen muss unsere 1. Herrenmannschaft aber ein anders Gesicht zeigen, will man beim Aufstieg in die Landesliga noch ein Wörtchen mitreden. Denn: Dann stehen die Spiele gegen die beiden Spitzenteams der Regionsliga an, die nach Minuspunkten derzeit besser platziert sind als unsere VfL-Sieben. Am Sonntag, den 5. Februar, 16:00 Uhr, stellt sich zunächst die zweite Mannschaft des ATSV Stockelsdorf in der OHG-Halle vor, danach geht es am Sonnabend, den 11. Februar, zum Auswärtsspiel nach Groß Grönau. Zwar führen Flex, Felix, Tom & Co. derzeit die Tabelle der Regionsliga noch mit 19:7 Punkten an, Stockelsdorf und Groß Grönau haben aber mit 18:4 bzw. 17:5 Punkten nach jeweils 11 Partien die bessere Ausgangsposition.

Die Torschützen in Ratzeburg: Felix Hamann 5, Tom Jahrmärker 4, Jannis Hintsch und Felx Niemann je 3, Billie Jeurink und Tammo Sinske je 2 sowie Simon Koglin und Lars Mües je 1. (hws)

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