AbteilungHandballNewsHandball 1. Damen: Über 90% gehaltene Bälle – eine fantastische Torwartquote

Januar 11, 2023

Über 90% gehaltene Bälle – eine fantastische Torwartquote

Unsere Handballfrauen gewinnen bei der SG Glinde/Reinbek mit 25:10 (9:8)

Eigentlich waren es nur zwei Änderungen, die unser Trainer Thomas B. in der Halbzeitpause des Spiels unserer Frauenmannschaft bei der SG Glinde/Reinbek vorgenommen hatte, wenn auch zwei grundlegende Änderungen. Die Wirkung dieser Änderungen war aber so enorm, dass man glaubte, in der zweiten Halbzeit einer ganz anderen Partie zuzuschauen. Während sich die VfL-Damen in der ersten Hälfte im Angriff immer wieder festrannten und Abspielfehler sowie sonstige Fehler am Fließband produzierten, fanden sie in Halbzeit zwei zu alter Stärke zurück. Endlich lief der Ball durch die eigenen Reihen, es wurde Druck gemacht und die freipostierte Mitspielerin gesucht. Lücken wurden gesehen und genutzt, lange Bälle von unserer Torfrau Kerstin kamen an und Tempogegenstöße wurden gelaufen. All das vermisste man in den ersten 30 Minuten.

Der Lohn? Während die Damen der SG Glinde/Reinbek in der ersten Hälfte noch gut mithalten konnten, zeitweise sogar führten (6:5), waren sie in der zweiten Hälfte chancenlos, hilflos und fast auch torlos. Zur Pause lagen die SG-Damen nur mit 8:9 zurück, nach der Pause erzielten sie dagegen nur noch zwei (!) weitere Tore; beide Tore nach Tempogegenstößen. Treffer aus dem Positionsspiel: Fehlanzeige. Unsere VfL-Sieben war dagegen 16-mal erfolgreich, schon in der 43. Minute hatte man genauso oft getroffen wie in den gesamten ersten 30 Minuten. Fast 23 Minuten blieben Ina, Kerstin & Co. ohne Gegentreffer; erst in Minute 53 traf die SG zum neunten Mal. Endergebnis: 10:25.

Was war geschehen? Änderung eins: Statt mit einer 5-1-Abwehr deckte man im zweiten Durchgang mit 6-0. Dadurch wurden die Lücken geschlossen, die Glinde/Reinbek vorher in 1-1-Situationen und von den Außenpositionen genutzt hatte. Zugleich war den Glinderinnen und Reinbekerinnen damit ihre stärkste Angriffswaffe genommen; denn: Im Rückraum fehlte es ihnen an Durchschlagskraft. Änderung zwei: Unsere VfL-Frauen standen nicht mehr so dicht auf der gegnerischen Deckung. Nutznießer des veränderten Geesthachter Angriffsspiels waren vor allem Ina, die die entstehenden Lücken im Reinbeker Abwehrverbund zu Durchbrüchen nutzte, sowie Sabrina, die viermal mit schönen Überziehern überzeugte, aus denen sie zwei Tore erzielte und zwei Siebenmeter herausholte. Aber auch Steffie und Marion erzielten jeweils einen Treffer aus dem Rückraum.

Der guten Ordnung halber muss aber erwähnt werden, dass die Änderungen in Abwehr und Angriff nicht die einzigen Gründe für die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte waren. Offenbar steckte unseren Damen im ersten Durchgang noch die Weihnachtspause in den Knochen. Sie benötigten eine Halbzeit, um sich zu akklimatisieren und sich auf ihre Stärken zu besinnen. Besonders war das bei unserer Torfrau Kerstin spürbar, die von Mitte bis Ende Dezember noch in Peru gewesen war und deren Rückflug sich wegen der Unruhen dort einige Tage verzögert hatte. Während sie in der ersten Halbzeit noch ein, zwei Würfe passieren lassen musste, die sie sonst mit einem müden Lächeln abgewehrt hätte, schien sie nach der Pause Arme und Füße wie eine Krake zu haben. Was die SG auch versuchte, Kerstin war da. Ob Würfe oben oder unten, ob Tempogegenstoß oder Siebenmeter, Kerstin hielt ihren Kasten sauber. Höhepunkt war eine Fußabwehr nach einem Tempogegenstoß, die direkt zu einem Gegenstoß für uns und zu einem Treffer durch Ina führte. Zwei Gegentore in geschätzt 35 Angriffen entspricht einer Quote von über 90% gehaltenen Bällen – unglaublich, fantastisch.

Und noch etwas mag unsere Damen angespornt haben: Ein unbedachter Kommentar des Reinbeker Trainers Michael Freyher in Facebook. Dort hatte sich nämlich der Trainer der HSG Wagrien darüber mokiert, dass wir einer Verlegung des Spiels gegen Wagrien am 18. Dezember nicht zugestimmt hatten. „Typisch Geesthacht“, hatte Freyher etwas gehässig kommentiert, ohne die Gründe für unser Verhalten zu kennen. Er hätte es wohl besser nicht tun sollen… (hws)

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