Unsere Damen schlagen den SC Buntekuh Lübeck deutlich mit 29:10 (Halbzeit 13:4)
Die interessanteste Szene der zweiten Halbzeit im Regionsligaspiel unserer VfL-Frauen gegen die Mannschaft des SC Buntekuh Lübeck ereignete sich in der 57. Spielminute: Nach einem Wurf unserer Frauen von der Linksaußenposition, den die gute Torsteherin der Lübeckerinnen abwehren konnte, prallte der Ball von der Hand der Torfrau gegen das Basketballboard an der Stirnwand der OHG-Halle und verfing sich zwischen der Stahlaufhängung des Korbes und der rückwärtigen Boardwand. Etwa 3 m hoch, zu hoch, um ihn im Sprung herunterzufischen. Zwei Versuche, den Spielball mit einem anderen Handball zu treffen, um ihn durch die Wucht des Aufpralls aus seiner misslichen Lage zu lösen, scheiterten. Zum Glück kam eine Spielerin des Lübecker Teams danach auf die ebenso schnelle wie geniale Idee, eine sog. ‚Reiterhilfe‘ zu bilden, das heißt, ihre Hände so zu falten, dass die Torfrau ihren Fuß daraufstellen und den Ball per Hand erreichen konnte. Eine auf jeden Fall bemerkenswerte Aktion und zugleich die Szene der Buntekuh-Frauen, die von den Zuschauern mit dem lautesten Applaus bedacht wurde.
Ansonsten war die Begegnung eher in die Kategorie ‚langweilig‘ einzuordnen. Zu überlegen agierten Ina, Claudi, Angie & Co. über 60 Minuten. Zwar war die Spielanlage der Lübeckerinnen nicht schlecht, es fehlte ihnen aber an Durchschlagskraft und an der erforderlichen Treffsicherheit. Auch leisteten sie sich relativ viele Fehler und Ballverluste. Bezeichnend war, dass das erste Tor für Buntekuh erst nach acht Minuten fiel und dass dies auch nicht aus dem Spiel heraus geschah, sondern durch einen Siebenmeter.
Allerdings muss man den Lübeckerinnen zugutehalten, dass sie am Sonnabend auf einen Gegner trafen, der es jeder Mannschaft in der Regionsliga an diesem Tag schwer gemacht hätte. Zu kompakt und aufmerksam präsentierte sich die VfL-Abwehr; zu herausragend agierten Kerstin und Wiebke im Geesthachter Tor. Beide brachten reihenweise noch einen Fuß oder eine Hand an Bälle, die eigentlich unhaltbar schienen. Und: Die langen Pässe von Kerstin, die besonders in der Anfangsphase des Spiels zu bewundern waren und die vor allem Angie als Abnehmerin fanden, hätten auch einer Torhüterin zwei, drei Ligen höher gut zu Gesicht gestanden.
Wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gab auf Geesthachter Seite, dann die Chancenauswertung. Es hätten leicht mehr als 13 Tore zur Halbzeit und 29 Tore am Ende werden können, ja, werden müssen. Hier machte sich auch das Fehlen von Nanni bemerkbar, die mit einem Haarriss im Mondbein, einem Handwurzelknochen, pausieren musste.
In den zweiten 30 Minuten musste unser Team zudem dem hohen Laufaufwand Tribut zollen, den man in der ersten Hälfte geleistet hatte. Tempogegenstöße gab es kaum noch. Wenn überhaupt, war nur eine Spielerin nach vorn gelaufen, die aber – von einer Gegnerin bedrängt – den Ball nicht auf eine mitgelaufene Teamkameradin ablegen konnte, weil alle anderen fünf noch in der eigenen Hälfte trabten. Tore aus Schnellangriffen wie in der ersten Halbzeit, bei denen zwei, drei VfLerinnen gestartet waren und nach dem Fangen des langen Passes die in der Rückwärtsbewegung befindliche Lübecker Abwehr mit kurzen Pässen seziert hatten, fehlten jetzt. Thomas, unser Trainer, versuchte deshalb mehrfach, die ein oder andere Spielerin zu motivieren, bei solchen Gelegenheiten doch wieder mitzulaufen. Dafür reichte aber die Puste nicht mehr.
Nach nunmehr vier Siegen aus den bisherigen vier Spielen belegt unsere Damenmannschaft mit 8:0 Punkten den ersten Tabellenplatz in der Regionsliga. Am nächsten Sonntag (30.10.) geht es zum Auswärtsspiel zur SG Glinde/Reinbek; danach stellt sich die zweite Mannschaft der HSG Holsteinische Schweiz in Geesthacht vor (Sonntag, 6.11., 15.00 Uhr, OHG).
Unsere Torschützen: Angelina 7 (ihr mit Abstand bestes Spiel in dieser Saison), Sabrina 5,
Claudia, Ina, Laura und Steffie je 4 sowie Marion 1. (hws)