Unsere 1. Herren verliert in Stockelsdorf mit 25:26
Die Enttäuschung war ihm ins Gesicht geschrieben. Mit dem Satz „Wenn du zu viele Fehler machst und dem Torhüter den Ball sechsmal auf die Füße haust,…“ versuchte Torben Numrich, der als einziger Spieler unmittelbar nach Ende des Spiels vor die Halle gekommen war, seine Enttäuschung über die unnötige Niederlage unserer 1. Herren gegen die zweite Mannschaft des ATSV Stockelsdorf in Worte zu fassen. Mit 25:26 (Halbzeit 11:10 für uns) war diese auf den ersten Blick denkbar knapp ausgefallen. 30 Sekunden vor Schluss hatte unser VfL allerdings noch mit drei Toren zurückgelegen. Eine 6 zu 4-Überzahl und die am Schluss praktizierte Manndeckung ermöglichten es Flex und Tom jedoch, mit zwei Rückraumtreffern, davon einem Wembleytor (der Ball war nicht drin!), etwas Ergebniskosmetik zu betreiben.
Ja, recht hatte Torben, relativ viele Fehler sowie eine mangelnde Chancenverwertung waren auch diesmal zu beklagen. Aber nicht so eklatant wie im Spiel vorher gegen die Tills Löwen. Und Flex und Conni haben auch wieder getroffen; gegen Tills Löwen waren beide ohne Tor geblieben. Flex vier Tore, Conni drei.
Klar, dass den Stockelsdorfer Torhütern die Bälle nicht absichtlich auf die Füße gehauen wurden. Torben hat damit nur die mangelnde Cleverness beim Torwurf beschrieben. Unsere Spieler haben schon versucht, die Würfe zu platzieren. Aber: Die gegnerischen Torhüter waren nicht schlecht. Hier hatte Stockelsdorf ein Plus gegenüber unserer Mannschaft, wenn auch nicht das spielentscheidende Plus. Viel entscheidender war meines Erachtens, dass unser Team im Rückraum zu ausrechenbar war, insbesondere, dass wir auf der linken Rückraumseite zu wenig Druck entwickelt haben. Hier fehlte Billie, der momentan in Urlaub ist. Wenn dann noch Flex weggenommen wird, wie Stodo es phasenweise getan hat, und Tammo verletzungsbedingt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist (auch das war in Stockelsdorf der Fall), ist nur noch Tom auf der Rückraummitte torgefährlich. Zwar hat Tommy, unser Trainer, versucht, dem entgegenzuwirken, indem er Tom in den linken Rückraum beorderte und Julian in der Mitte spielen ließ; letztendlich bedeutete dies aber lediglich eine Verlagerung der Torgefahr von der Mitte nach links.
Weil aber auch Stockelsdorf Fehler machte und der Trainer dort ebenfalls nicht mit der Chancenverwertung zufrieden gewesen sein dürfte, war das Spiel sehr ausgeglichen. Dies belegt auch der Spielverlauf. Denn: Die Führung hat in den 60 Minuten mehrfach gewechselt. In der Regel lag der Führende aber nur mit einem oder zwei Toren vorn. So in der 51. Minute, als sich StockeIsdorf auf 23:21 absetzen konnte. Tommy reagierte daraufhin mit einer Auszeit, die Früchte trug; danach glichen Flex und Tom zum 23:23 aus. Zwischen der 55. und 59. Minute gelang unseren Gegnern dann erstmals eine Drei-Tore-Führung. Das 24:23 fiel im Spiel 5 gegen 4, weil zwei unser Spieler und ein Stockelsdorfer fast zeitgleich eine Zweiminutenstrafe abbrummten; das 25. und 26. Tor erzielten die Rand-Lübecker, als beide Mannschaften wieder vollzählig waren. Der Rest ist bekannt: Manndeckung, 6:4-Überzahl, Ergebniskosmetik. Die Drei-Tore-Führung war in der verbleibenden Spielzeit nicht mehr aufzuholen.
Wenn kein Ruck durch die Mannschaft geht, ist mir vor den nächsten beiden Spielen etwas mulmig. Am kommenden Sonntag (2.10., 17:00 Uhr) kommt mit dem TSV Groß Grönau eine der stärksten Mannschaften der Regionsliga nach Geesthacht und am 29.10. ist Derbyzeit: Dann steht das Auswärtsspiel in Lauenburg an! Ein Sieg gegen Groß Grönau würde sicherlich viele Geesthachter Handballfans nach Lauenburg locken und die Halle dort zur VfL-Hölle machen, eine Niederlage dagegen…. (hws)